Die Entwicklungs- und Lerntherapie nach PäPKi® wird als aktive Begleitung in der Entwicklung angeboten
- für Säuglinge ab dem 3. Lebensmonat und für Kleinkinder bis einschließlich Kindergartenalter
- für Vorschul- und Schulkinder bis zum jungen Erwachsenen
Immer häufiger beobachten Eltern, Lehrkräfte, Therapeuten und Mediziner bei Kindern Bewegungsdefizite, Lern- und Verhaltensauffälligkeiten. Neben schulischen Problemen wie Lese-/Rechtschreibschwäche und Dyskalkulie werden auch schon im Kindergarten- und Vorschulalter Konzentrationsstörungen, Hyperaktivität oder starke Anhänglichkeit genannt, die den Alltag der Kinder und den der Erwachsenen sehr anstrengend werden lassen.
Solche Lern- und Verhaltensauffälligkeiten sind zu einem großen Teil auf die frühkindliche Bewegungsentwicklung zurückzuführen.
Die Fördermethode nach PäPKi® basiert auf neurophysiologischen Erkenntnissen und dem Wissen über eine optimalen frühkindliche Bewegungsentwicklung, die im neuromotorischen Aufrichtungsprozess zum Ausdruck kommt. Der neuromotorische Aufrichtungsprozess steht daher im Mittelpunkt der Betrachtung beim Diagnostizieren und beim Fördern.
Die Entwicklungs- und Lerntherapie nach PäPKi® hat ihre Schwerpunkte im Diagnostizieren von möglichen körperlichen Unreifen und deren Behebung sowie in der Aufklärung über Zusammenhänge zwischen körperlicher Reife und kognitiven Leistungen.
In Form einer umfangreichen Anamnese wird zuerst der individuelle Entwicklungsverlauf des Kindes bezüglich der frühkindlichen motorischen Entwicklung erhoben und die im Kindergarten- und Schulalter vorhandenen Lern- und Verhaltensauffälligkeiten zusammengetragen.
Je nach Bedarf werden daran anschließend die Koordination, das Gleichgewicht, der neuromotorische Aufrichtungsstatus, die Integration der Sinne, die eventuelle Fortdauer frühkindlicher Reaktionen, die Blickmotorik und die zeichnerischen Fertigkeiten des Kindes überprüft.
Die Entwicklungs- und Lerntherapie nach PäPKi® geht den Fragen nach: Ist das Kind körperlich reif, die von ihm verlangten Aufgaben zu erfüllen? Oder auch: Welche körperlichen Voraussetzungen sind notwendig, um beispielsweise einen Stift adäquat zu führen, um Schriftzeichen sauber aufzu-schreiben? Welche sensomotorischen Voraussetzungen sind notwendig, um Lesen lernen zu können? Warum kommt es bei einem Kind zu Aufmerksamkeitsdefiziten, Frustration oder aufmüpfigem Verhalten?
Quelle: Dr. Wibke Bein-Wierzbinski, Pädagogische Praxis für Kindesentwicklung, Hamburg, www.paepki.de
Fachliteratur:
Bein-Wierzbinski, W.: Räumlich-konstruktive Störungen bei Grundschulkindern. Eine Untersuchung über die Bedeutung des neuromotorischen Aufrichtungsprozesses für die Blickmotorik und räumlich-konstruktives Darstellen sowie Möglichkeiten der Entwicklungsförderung durch motorisches Training. 2. Aufl., Peter Lang Verlag, 2005. ISBN 3631544774
Bein-Wierzbinski, W.: Eine kleine Raupe geht auf Wanderschaft…und macht viele Bekanntschaften. Neuromotorisches Übungsprogramm für Kinder im Vorschulbereich und in der Grundschule. Vml, 2007. ISBN 3808006080
Was kann behandelt und gefördert werden?
- fortbestehende frühkindliche Reaktionen, z. B. Greifreaktion
- Haltungs- und Stellreaktionen
- Gleichgewicht / Tonusregulation
- Körperkoordination
- Grobmotorik
- Feinmotorik / Graphomotorik
- Sensomotorik / Wahrnehmung (Sensorische Integration)
- Konzentration / Aufmerksamkeit
- Blickmotorik
Auffälligkeiten im Aufrichtungsprozess machen sich bemerkbar z. B. durch
- reklinierte Kopfhaltung
- fehlende Rotationsmöglichkeiten
- runder Rücken beim Sitzen
- leicht innenrotierte Beinstellung
- schlecht ausgebildetes Fußgewölbe (z.B. Knick-Senk-Füße)
- verkrampfte Stifthaltung
- wiederkehrende Wirbelsäulenblockaden
- Ängstlichkeit, Wutausbrüche
- Höhenangst
- Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen